Archiv der Kategorie: Sowieso Andi

So eine Lautstärke ist nicht Ouzo

von Andi Stolz

Runde 2 im Deutschlandcup 2019 war mehr als Grund genug, wieder einen Abstecher nach Memmingen zu machen- auch wenn der Fernpass an einem Samstag Vormittag nach wie vor zu meiden ist. Wir waren nicht die einzigen, denn mit 27 Teilnehmern war der Standort Memmingen ausgezeichnet besucht.

Begonnen haben wir mit dem Spezialcup. Obwohl mir Politik und Wirtschaft ähnlich liegen sollte wie Geschichte, war das Ergebnis nicht mehr ganz so gut wie im Jänner. Immerhin 35 Punkte, das hätte auch schlechter laufen können. Positiv zu erwähnen ist auch, dass es im ewigen Beziehungsduell mein erster von 3 Siegen war (bei 3 Einzelquiz), die Revanche wird kommendes Wochenende in Berlin wohl auf dem Fuß folgen.

Der Deutschlandcup lief deutlich besser als letztes Monat. Zwar sind 52 Punkte immer noch nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin schon mehr als ich im Spezialcup hatte und sogar mehr als ich letztes Monat im Spezialcup hatte. 7 bzw. 8 Punkte in Geschichte bzw. Politik stehen 3 Punkte bei Welt und Natur gegenüber, das wäre an sich keine Erwähnung wert, wenn ich nicht ausgerechnet in meiner schlechtesten Kategorie (Film und Fernsehen) 6(!) Punkte geschafft hätte. Sachen gibt’s. Der Schwierigkeitsgrad war bei beiden Fragensets übrigens sehr gut ausgesucht: Anspruchsvoll aber nicht frustrierend.

In diesem Zusammenhang will ich (wenn auch ein wenig Off-Topic) Werbung machen für eine Einzelspielerserie aus der Schweiz mit dem Namen SwissQuiz. Auch in der Schweiz gibt es inzwischen einen nationalen Quizverband und der Präsident, Philipp Rohrer hat diese neue Serie konzipiert. Ich hatte 44 Punkte von 100 und ich kann das Quiz nur empfehlen.

Beim KO-Quiz kam ich auch diesen Monat ins Finale und belegte am Ende Rang 3. Wenn man so will habe ich es einer der größten Skifahrerinnen aller Zeiten vorgemacht - wobei ich nicht so bald vorhabe, mein Karriere zu beenden. Dafür gibt es eine neue Führende im ewigen Memminger KO-Quiz Medaillenspiegel: Kerstin hat uns allen im Finale mind. 2 Punkte abgenommen und hat damit völlig verdient gewonnen.

19 Punkte sind sich diesmal nicht ausgegangen im Städtecup. Auch ein Sieg wird es nicht werden, trotzdem waren wir mit 14 Punkten wieder sehr gut. Es läuft zurzeit im Städtecup.

Das Blitzquiz mit den Buzzern, sonst oft das erfrischende Highlight der Ausflüge nach Memmingen wurde dieses Mal leider unter Wert geschlagen, denn das griechische Lokal in dem wir waren, war am Abend so voll, dass es leider viel zu laut war. Denn die Fragen von Stefan waren hervorragend. Die waren so gefinkelt gestellt, dass man nur gewinnen konnte, wenn man extrem schnell 3 bis 4 Mal um die Ecke denken konnte und den richtigen Zeitpunkt erwischte, auf den Buzzer zu hauen. Ausgezeichnete Fragen, ich freue ich auf mehr.

Es hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht in Memmingen zu quizzen, ich freue mich schon sehr auf März. Davor steht jedoch kommendes Wochenende das erste große Quizwochenende des Jahres vor der Tür: Die Deutsche Quizmeisterschaft in Berlin. Drückt uns die Daumen.

Mit dem Regen nach Zürich, mit Schnee im Auto zurück

Von Andi STOLZ

Keine Angst die Überschrift ist deutlich dramatischer als es war, doch schön der Reihe nach. Ausnahmsweise nicht nach reiflicher Überlegung, sondern eher spontan haben wir uns vergangenen Sonntag dazu entschieden, Zürich einen Besuch abzustatten. Dafür gibt es 4 gute Gründe.

1.) Es ist immer schön, Manuel Hobiger zu treffen.
2.) Das Quiz am Sonntag im Shamrock ist ein wirklich ausgesprochen gutes Quiz.
3.) Gemeinsame Quizausflüge sind immer ein lustiges Erlebnis
4.) Auch kulinarisch ist Zürich eine Reise wert, die Bratwürste im Sternengrill sind wirklich gut.

Relativ spontan haben wir uns entschieden, dass wir Innsbruck Innsbruck sein lassen wollen an einem Sonntag Nachmittag bzw. Abend und nach Zürich zum Quiz fahren. Wir, das waren in diesem Fall Johannes Eibl, Claudia Lösch und meine Wenigkeit. Wie schon im Dezember haben wir ein wenig ein Händchen dafür, den Regen mitzunehmen. Da nützt weder eine Fehlinterpretation unseres Navis noch 30 Minuten im Stau auf der Autobahn entlang des Walensees. Es hat wirklich geschüttet und gestürmt. Umso wichtiger war uns ein warmes Essen, erstens gegen den immer stärker werden Hunger und zweitens als kleinen Ausgleich für die eine Minute Fußweg hin und zurück, der einem Sprung in ein zugiges Schwimmbecken entsprach.


Im Gegensatz zum Dezember des Vorjahres haben wir diesmal keinen Deutschlandcup gespielt, sondern nur das Pubquiz am Abend. Das war auch diesmal eine Reise wert. Nicht nur weil wir (wieder) Platz 2 belegt haben, sondern weil das Quiz wirkich extrem gut gemacht ist. Quizautor ist dort (fast) jeden Sonntag Rajan Thambehalli, seines Zeichens Mitglied im Schweizer Quiznationalteam.


Auch diesmal waren die Fragen wieder sehr gut ausgewählt, sowohl vom Schwierigkeitsgrad als auch von der Länge. Man hat bei jeder einzelnen Frage das Gefühl, es werden zwar vermutlich nicht alle Teams die Frage richtig beantworten, aber die Chance, dass kein Team auf die richtige Antwort kommt ist äußerst gering. Natürlich gibt es leichtere und schwerere Fragen, aber sie kippen nie ins Extreme, sei es extrem leicht oder extrem schwer. Einzelne Fragen glänzen auch durch besonderen Einfallsreichtum. Eine dieser Fragen hat mich inspiriert, mir dieses Jahr eine Liste zu schreiben und am Jahresende meine Lieblingsfragen hier zu veröffentlichen samt Begründung warum mir die Fragen so gut gefallen und warum ich der Meinung bin, dass diese Fragen besonders erwähnenswert sind.
Beeindruckend an dem Quiz ist auch das Zeitmanagement. Es wird nirgend sinnlos Zeit vergeudet, man hat immer das Gefühl, dass man am Spielen ist, gleichzeitig wird man aber nicht gehetzt auch wenn ich dazu tendiere, zumindest eine Idee hinzuschreiben wenn wir die Antwort nicht wissen und eher gegen Ende der jeweiligen Runde diese noch einmal zu überarbeiten als nichts hinzuschreiben und am Ende noch eine (geratene) Antwort zu geben. Unendlich Zeit ist schließlich auch nicht und die Fragen benötigen in der Regel durchaus ein kleinen Denk- und Diskussionsprozess.


Wer sich neu als QuizmasterIn eines wöchentlichen Quiz versuchen will und zufällig an einem Sonntagabend noch in Zürich ist, der- oder demjenigen kann ich nur empfehlen sich das Quiz anzusehen und erfahrene Quizmaster können sich entweder etwas abschauen oder werden ganz besonders zu schätzen wissen, wie gut organisiert und durchgeführt das Quiz ist.


Um nicht allzu spät ins Bett zu kommen (am Montag in der Früh ruft schließlich die Arbeit), begaben wir uns relativ bald nach dem Quiz auf die Heimreise. Und hier kommt nun der verflixte Schnee ins Spiel, ein Umstand, welcher nicht frei von Ironie ist, wenn man bedenkt, dass mein Team den Namen „Slope Artists“ trägt und Claudia bis vor einigen Monaten professionelle Skirennläuferin war. Das Problem war nicht etwa, dass wir von den Züricher Gehsteigen zu viel Schnee ins Auto mitgenommen hätte, denn in Zürich liegt kein Schnee, sondern dass wir in Liechtenstein einen Fahrerwechsel machten. Da Claudia und ich nicht exakt gleich groß sind, musste ich erst Sitzposition und Spiegel auf mich abstimmen. Dabei unterlief mir ein kleines Missgeschck, mit eher größeren Folgen. Ich kam versehentlich am Fensterheber für das Beifahrerfenster an. An sich kein Problem, wen stören schon 2-3 Sekunden frische Luft im Winter. Problematisch war, dass das einmal halb geöffnete Fenster sich nicht mehr schließen lassen wollte. Jetzt war guter Rat teuer, denn an einem Sonntag kurz vor Mitternacht ist es gar nicht so leicht, eine Tankstelle zu finden, die noch offen hatte. Dank der massiven Schneefälle in Vorarlberg waren die heimischen Automobilclubs so hoffnungslos überlastet, dass wir vermutlich 1,5 Stunden auf den Pannendienst hätten warten können. Ob uns nun im Stehen oder beim Fahren zu kalt wird war auch schon egal, so gingen wir wieder zu Plan A über, eine Tankstelle suchen und dann möglichst schnell heim in unser geliebtes Innsbruck. Nach ein wenig suchen und einigen Kilometern Fahrt fanden wir zum Glück eine offene Tankstelle und der Verkäufer dort hatte zu unserem Vorteil sehr ansprechende Kenntnisse wenn es um die Technik rund um das Auto geht. Zu Viert gelang es uns, das Fenster fast zur Gänze zu schließen und den Rest abzukleben. Ist uns sehr gut gelungen, muss ich sagen. Davor ließ es sich aber leider nicht vermeiden, dass einzelne Schneeflocken den Weg ins Auto fanden. So kam der Schnee mit nach Hause.


Die Quintessenz meiner langen Ausführungen ist: Ein Quizausflug nach Zürich lohnt sich immer, einzelne Widrigkeiten hin oder her. Oder um Otto von Quizmarck zu zitieren: Die Probleme unserer Zeit werden mit Google Maps und Klebeband gelöst.

Nicht in 80 Fragen, sondern nur einmal um die Welt

Von ANDI STOLZ

Ich will, bevor mein Bericht beginnt, meiner Leserschaft ein gutes neues Jahr 2019 wünschen und die Gelegenheit gleich beim Schopf packen, um die Werbetrommel für die Quizserie „In 80 Fragen um die Welt“ rühren. Wer es noch nicht probiert hat, unbedingt dieses Jahr probieren!

Doch ich wollte eigentlich über unseren Ausflug nach Memmingen berichten. Eine neue Saison steht an und nach einem sehr interessanten und lustigen Quizjahr will ich mich erneut an den Fragen des deutschen Quizverbandes versuchen. Eine Rückkehr nach Memmingen war überfällig, schließlich war ich das letzte Mal Anfang September dort.

Die Witterungsbedingungen an der Alpennordseite hatten diesen Monat durchaus einen Einfluss auf das Quiz. Zwar gehörten Claudia und ich nicht zu den Pechvögeln, die das Quiz ausfallen lassen mussten, doch ein kleiner Umweg war schon notwendig, schließlich sind sowohl die Strecke über den Fernpass, als auch jene über Garmisch und über den Achensee gesperrt. Um Tirol in Richtung Norden zu verlassen, mussten wir an Kufstein vorbeifahren, bzw. eigentlich durch die Dörfer rund um Kufstein, denn auf der Autobahn gab es ca. 10 Kilomater Stau.

Der Zeitverlust an sich war überschaubar, wir waren sogar mehr als eine halbe Stunde zu früh dort, wir sind aber auch extra früh losgefahren. Um nicht eine Stunde zu früh zu sein, haben wir uns den ersten Durchgang vom Skirennen bei einer kleinen Fahrpause angesehen.

Im Gegensatz zum Schweizer DQV Standort herrscht in Memmingen Hochbetrieb, über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wobei ich auch erfahren durfte, dass in der Schweiz immerhin 7 Personen gespielt haben.

Doch zurück zu unserem Quizsamstag. Den Städtecup am Anfang zu spielen hat Tradition auch wenn es diesmal ein kleiner Fehler war. Wir haben zwar phantastische 19 Punkte (von 20) geschafft, hätten wir den Spezialcup jedoch vorher gespielt, wären es 20 gewesen. So wird es wieder nichts mit einem Sieg im Städtecup. Man muss dazusagen, der Städtecup war diesmal auf der leichteren Seite, trotzdem wieder einiges zum Nachdenken, die Zeit war also schon nötig.

Der Spezialcup Geschichte wurde gestellt von Manuel Hobiger. Ein chronologisch aufgebautes Meisterwerk an Geschichtefragen mit recht detaillierten Fragen, sodass ich zum ersten Mal seit langem wieder die volle Zeit bei einem Einzelquiz in Anspruch nehmen musste. Es hat sich aber ausgezahlt, denn zum ersten Mal seit langem, ist mir meine Haus- und Hof-Kategorie Geschichte so richtig aufgegangen. 48,5 Punkte sind nicht nur ein hervorragendes Ergebnis für mich, es hat mir auch ein Freigetränk beschert (ein kleiner Zusatzpreis am Standort Memmingen für den Besten in einem Quiz, ausgelobt vom Proktor Christoph Paninka). Zwar nehme ich an, dass die Punktezahl im Vergleich zum Vorjahr etwas höher sein wird, trotzdem darf man die Konkurrenz im Geschichtespezialcup in Memmingen keinesfalls unterschätzen. Neben sehr vielen sehr guten Quizspielerinnen und Quizspielern die einem immer ein hartes Rennen um die Platzierungen liefern, sind hier zusätzlich auch noch einige davon Geschichtelehrerinnen bzw. Geschichtelehrer, denen diese Kategorie aus offensichtlichen Gründen ebenfalls entgegenkommt. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass mir in meiner vermutlich stärksten Kategorie auch eine sehr gute Punktezahl gelungen ist, völlig unabhängig von der Platzierung. Es passiert mir leider zu oft, dass ich in Geschichte nicht meine besten Leistungen erbringe.

Im KO Quiz war mir trotz Finaleinzug ein Podestplatz verwehrt bzw. ich habe ihn mir selbst verwehrt. Am Ende blieb mir im Stechen um den 3. Platz nur der 5. Rang übrig, obwohl ich in Runde 2 meine Lieblings- und Dauergegnerin Steffi aus dem Bewerb nehmen konnte. Wir treffen uns auch aber jedes Mal, ist inzwischen ein echter Evergreen beim Memminger KO Quiz.

Der Deutschlandcup. Es ist zwar keine Premiere (gleiches ist mir schon im Dezember 2017 passiert) aber trotzdem nicht gerade ein Hochgefühl, wenn man bei den 100 Fragen des Deutschlandcups weniger Punkte hat als bei den 60 Fragen des Spezialcups. Passiert ist es mir trotzdem. Ich persönlich fand den Cup sehr schwer, ich bin aber durch Gespräche sowohl in Memmingen als auch darüber hinaus zu der Erkenntnis gekommen, dass ältere Spielerinnen und Spieler den Cup als relativ leicht empfunden haben, während jüngere Spielerinnen und Spieler so wie ich, den Cup als sehr schwer empfunden haben. Bin schon sehr auf die bundesweiten Ergebnisse gespannt, ob sich dieser Eindruck auch dort ablesen lässt.
Das allseits beliebte Buzzerquiz wurde diesmal von Roland moderiert und gestellt. Er hat sich dabei etwas Besonderes einfallen lassen: Jede Frage hatte etwas mit dem Thema „Pferde“ zu tun. Wer aber glaubt, dass hier ein einseitiges Quiz herauskam, der irrt. Man glaubt gar nicht wie viele verschiedene Themenbereiche man mit dem Thema Pferd abdecken kann. Auch wenn ich nicht meine beste Leistung gebracht habe, das Quiz war wirklich sehr fein ausgedacht. Und den Größen der bayrischen Quizszene soll zu denken geben, dass es in Memmingen einen sehr jungen Spieler gibt (einige Jahre jünger als ich) der nicht nur jetzt schon gut abschneidet bei den diversen Quizformaten, er kann auch sehr gut und vor allem extrem schnell auf gegebene Antworten bei einem Buzzerquiz reagieren und so noch einen Treffer landen, sollte sein Gegner einmal schneller gewesen sein. Namen will ich nicht verraten, schließlich will ich nicht sinnlos Druck erzeugen und es soll für altgediente, erfolgreiche Quizzer auch in den kommenden Jahren noch Überraschungen geben.

Die Heimreise stand an und natürlich führen wir nicht einmal um die Welt, aber einmal um das Karwendelgebirge (und noch ein wenig mehr), denn heim fuhren wir nicht über Kufstein, sondern über Bregenz und den Arlbergtunnel. Das haben wir uns auf der Hinfahrt nicht getraut, nicht dass dann wie unter der Woche geschehen, die Straße für mehrere Stunden gesperrt werden würde. Wir haben uns weg-, aber nicht quiztechnisch im Kreis bewegt.

Ich möchte mich sehr herzlich bei Claudia bedanken, dass sie mit mir nach Memmingen gefahren ist. Ich glaube sie freut sich noch mehr auf den Februar als ich um die Chance zu erhalten sich in den 2 beziehungsinternen Niederlagen gegen mich zu revanchieren, allen Fragenautoren und vor allem allen Quizzerinnen und Quizzern in Memmingen, es hat mich sehr gefreut nach so langer Zeit wieder bei euch sein zu können.

Ein Quizwochenende an zwei Standorten

Bericht von den bayerischen Quizmeisterschaften und aus Zürich.

VON ANDI STOLZ

Wenn ich (in Begleitung) nicht nur an einen anderen Standort fahre zum Quizzen, sondern sich dieser Ausflug über zwei oder mehr Tage zieht, nenne ich das Großereignis. Dieses Jahr gab es bisher drei solcher Großereignisse: die deutsche Quizmeisterschaft samt WM im Juni in Potsdam, die österreichische Quizmeisterschaft im Oktober in Wien und die Europameisterschaft im November in Venedig. Immer ein Standort und viele verschiedene Quiz bzw. Quizformate.

Vergangenes Wochenende war in dieser Hinsicht besonders, denn ich war zwar das ganze Wochenende mit Quizzen beschäftigt, allerdings an zwei und nicht nur an einem Standort. Vom Format kein klassisches Großereignis, aber angefühlt hat es sich wie eins. Wir waren am Samstag (zu viert) bei den bayerischen Quizmeisterschaften in München und am Sonntag (zu zweit) beim Deutschlandcup in Zürich und durften danach noch an einem wirklich sehr guten Pubquiz teilnehmen.

Tag 1

Über die letztjährigen bayerischen Meisterschaften durfte ich vor ca. einem Jahr in dieser Rubrik schon berichten. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren wir nicht nur zu zweit (Spidertachonautengang) sondern zu viert, denn mich begleitet haben aus Innsbruck Claudia Lösch und Hannes Kölbersberger und aus Wien kam extra Franz Eichhorn angeflogen. Damit war das Team schon komplett, denn im Gegensatz zu den von uns gewohnten Pubquiz, ist dort die Spielerzahl auf vier begrenzt - diesen Teambewerb wird es ab 2019 übrigens auch auf Bundesebene in Deutschland bzw. bei der deutschen Meisterschaft geben.

Die Geschichte der österreichischen Quizmeisterschaften zeigt, dass kombinierte Teams aus Wien und Innsbruck erfolgsversprechend sind. Und in gewissem Sinne haben wir das wieder bewiesen: wir landeten zwar "nur" auf Platz acht von 15, allerdings nur drei Punkte hinter Platz drei. Das kann sich sehen lassen bei insgesamt 50 Fragen. Allgemein muss ich sagen, dass ein Teamquiz durchaus schwer gestaltet werden kann und trotzdem ein guter Andockpunkt für Neulinge bei einem großen Turnier ist, da man in einem gut zusammenspielenden Team auch als nicht so starker Einzelquizzer viel beitragen kann. Umso schöner ist es, wenn die Fragen nicht nur den Schwierigkeitsgrad gut treffen um den sportlichen Wert zu gewährleisten, sondern ganz allgemein von hervorragender Qualität sind. Erfolgserlebnis: In der 5. und letzten Runde waren wir das Team mit den meisten Punkten.

Es kam das Einzelquiz und ich muss sagen, die Ergebnisse meines Teams decken sich ziemlich genau mit der allgemeinen Stärke als Einzelspieler. Interessant dabei ist, dass ich einer Kategorie wie Kunst und Kultur gleich 14 Punkte holen konnte, während in meiner Haus und Hof Kategorie Geschichte und Politik nur 9 (!) Punkte zu Buche standen, mehr als 13 wären auch nicht möglich gewesen. Schwierigkeit der Runden hin oder her, mit meinem Einzelergebnis kann ich nicht zufrieden sein. Einzelquiz ist auch die ganz hohe Schule, denn bei 120 Fragen kann einem Glück alleine nicht mehr retten. Ich will in diesem Zusammenhang auch die Organisation loben. So schön am Zeitplan und reibungslos wie diese Meisterschaften abgelaufen sind, das ist vorbildlich und braucht sich keinesfalls vor den ganz großen Veranstaltungen verstecken.

Nicht ganz offiziell aber sportlich nicht weniger stark besetzt folgte der finale Bewerb, das Blitzquiz. 32 hochmotivierte Quizspielerinnen und Quizspieler wagten sich in die direkten Duelle. Man muss dazu sagen, dass Wissen alleine noch keine Sieggarantie ist, auch wenn sich der bei internationalen Wettbewerben stärkste Quizzer am Ende durchsetzen konnte. Verschiedene Modi für ein Blitzquiz gibt es ungefähr so viele wie es solche Quiz gibt. Der bei den bayrischen Meisterschaften gewählte sieht so aus: 32 Teilnehmer starteten in die erste Runde, davon bleiben - nach einer Einstiegs- und einer Hoffnungsrunde - noch 12 Quizzer für das Viertelfinale (3er-Gruppen) übrig, ab dem Halbfinale geht es ins 1 gegen 1.

Das ist schon eher mein Bewerb, denn er kommt mir strukturell entgegen. IdR sind die Fragen bei diesem Format nicht ganz so schwer wie bei einem Einzelquiz. Das heißt, der Vorteil mehr zu wissen wirkt sich nicht ganz so stark aus. Natürlich kann man nicht völlig blank in so ein Quiz gehen, denn es ist und bleibt ein Quiz bei dem es um Allgemeinwissen geht. Zweitens bin ich ein recht „offensiver Spieler“, d.h. ich habe meist zu so ziemlich jeder Frage eine Idee, auch wenn ich oft keine Ahnung habe und meine Antwort dementsprechend falsch ist und schreibe (bei einem Einzelquiz) auch fast immer zu jeder Frage eine Antwort, auch wenn dann immer wieder mehr falsche als richtige Antworten dastehen (dementsprechend auch meine Platzierungen in den Einzelquiz). Mit meiner Idee halte ich auch nicht lange hinter dem Berg, womit wir zu drittens kommen: Ich habe sehr viel Übung. Ich spiele nicht nur allgemein sehr, sehr viele Quizfragen, ich spiele auch sehr viele Blitzfragen. Man entwickelt einfach ein Gefühl dafür und kann dann schon während die Frage noch läuft die Antwort geben. Schnelligkeit hilft natürlich auch. Es ist und bleibt aber auch eine Glückssache, denn bei so wenigen Fragen kann der Zufall schon eine gewichtige Rolle spielen. Langfristig setzen sich aber auch hier die starken Quizzer idR. durch.

Schon letztes Jahr durfte ich an diesem Bewerb teilnehmen und fand in Dirk Vielhuber meinen Meister und schied aus. Eine Revanche war mir dieses Jahr (leider) nicht vergönnt, dafür nutzte der spätere Sieger Lorcan Duff seine Chance zur Revanche gegen mich und setzte sich völlig verdient mit drei Punkten Vorsprung durch, im kleinen Finale konnte ich jedoch wieder reüssieren (gegen Martin Ehrl).

Die An- und Abreise nach München ist an sich ein Traum. Auto, Zug, Bus und Flugzeug steht einem zur Verfügung um in die bayerische Landeshauptstadt zu kommen (z. B. für ein Quiz?). Man unterschätzt jedoch gelegentlich den Weg, der einem noch IN München bevorsteht. Claudia und ich hatten also genügend Zeit uns von Hannes (stieg am Busbahnhof aus) und Franz (musste zum Flughafen) zu verabschieden und begaben uns zum zweiten Ziel unseres Quizwochenendes.

Tag 2

Tag 2 begann noch vor dem Schlafengehen, denn wir kamen erst einen Hauch nach Mitternacht in Zürich an. Erste Gelegenheit von den bayerischen Meisterschaft zu erzählen, denn unser Gastgeber war der Fernsehjäger und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft Manuel Hobiger, der leider nicht in München sein konnte.

Szenenwechsel ähh ich meine Wetterumschwung. So wenig freie Parkplätze es in Zürich gibt, so wenig ließ sich die Sonne am Sonntag blicken. Ein Grund mehr, die Stadt möglichst bald wieder zu besuchen, denn sie hat einiges zu bieten, sowohl quiztechnisch als auch rundherum. Da für den Nachmittag der Deutschlandcup auf dem Programm stand und uns die Weisheiten von Quiz-Ill-Sung und Quiz-Jong-Ill[1] einen langen Schlaf bescherten mussten wir uns einen Programmpunkt aussuchen vor dem Quiz: Die ETH Zürich, besser gesagt die Ausstellung über Geologie,unser Sonnensystem und vor allem der Erdbebensimmulator. Sehr interessante Erfahrung, ich kann es nur empfehlen. Ebenfalls empfehlen will ich den Sternengrill, die Bratwürste dort sind überragend.

Das Quiz fand in einem Pub namens Shamrock statt. Das ist insofern witzig, denn der erste Eintrag in der Rubrik "Sowieso Andi" war ein Bericht über ein Quiz in einem Pub namens Shamrock, damals allerdings in (welch Zufall) München.

Der Deutschlandcup und der Spezialcup waren sehr anspruchsvoll. Da der Bewerb noch nicht zu Ende ist, darf ich über die Fragen nichts verraten, nur so viel: Claudia hat die Runde in unserem ewigen Duell für sich entschieden. Der Spezialcup Wissenschaft war ebenfalls sehr anspruchsvoll und eine gut gewählte Zusammensetzung aus Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Keine reine Abfrage von Zahlen und Daten, sondern sehr hintergründige Fragen. Wem dieser Spezialcup gefallen hat, dem kann ich nur die Ö80 Ausgabe aus dem Oktober diesen Jahres von Daniel Leitner ans Herz legen, die Fragen dort sind ähnlich interessant und gut gestellt.

Im Städtecup spielten wir zu fünft, eine kleine aber feine Runde, für den Standort Zürich jedoch schon eine halbe Volksversammlung. Mit dabei war auch der spätere Quizmaster und Mitglied der Schweizer Quiznationalmannschaft Rajan Thambehalli. Verstärkt hat uns außerdem noch Philipp Rohrer, ebenfalls Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft. Wie gut wir abschneiden, wir werden sehen, ich fürchte zum Sieg wird es nicht reichen.

Zum ersten Mal konnte ich jeden Deutschlandcup des Jahres spielen, wenn auch an insgesamt drei verschiedenen Standorten. Mit einem Platz unter den besten 100 wird es wohl nichts werden, aber es soll ja noch Ziele für die nächsten Jahre geben. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, da es doch einige Highlights für mich gab und Ziel ist es vor allem, mich in meinen starken Themen in den Spezialcups zu steigern.

Letzter Programmpunkt, das Pubquiz, sozusagen der Ursprung unseres schönen Sports. Als Innsbrucker Quizspieler ist man sehr verwöhnt, wenn es um die Qualität von Fragen geht, aber das Quiz im Shamrock kann da mühelos mithalten. Gut ausgewählter Schwierigkeitsgrad über fünf Runden, schnell aber nicht hastig durchgeführt brachte uns einen knappen zweiten Platz und folgende witzige Begebenheit: Bei der Listening Round kam ein Lied ("Always on my mind" in der Version der Pet Shop Boys), welches am Tag danach auch im Galway Bay in Innsbruck abgefragt wurde. Rajan ist nicht nur ein hervorragender Quizspieler, sondern ein wirklich ausgezeichneter Quizmaster. Ich bin sehr gespannt, wie sein Fußballquiz im FIFA Museum wird, das werde ich mir sicher nicht entgehen lassen, aus Zürich wird bei "Sowieso Andi" garantiert wieder berichtet.

Ein wirklich tolles Wochenende mit Fragen über Fragen. Ich will mich ganz herzlich bedanken bei meinen Mitquizzern Franz, Hannes und natürlich Claudia, bei den Organisatoren der bayerischen Quizmeisterschaft, insbesondere Jörg Wunsch und vor allem bei Manuel Hobiger für den tollen Tag in Zürich. Es hat mich auch sehr gefreut, wieder viele bekannte Gesichter aus Memmingen zu treffen. Der Quizstandort Memmingen hat ganz allgemein wieder sehr viele Erfolge bei der BYQM erringen können. Ein würdiges Großereignis für mich persönlich zum Jahresausklang.


[1]Zur Erklärung: Manuel Hobiger hat bei einer Nordkoreareise einst einige Schriften erworben, unter anderem Bücher mit Erzählungen aus dem Leben von Kim Ill Sung und Kim Jong Ill. Interessant zu lesen, vor allem habe ich gelernt, dass Hühner Eier legen können, wenn man Sie nicht schlachtet.