von Andi STOLZ
Es ist Februar, die Bedingungen im Freien nehmen schon leichte Züge von Aprilwetter an und da steht auch schon das erste ganz große Highlight des Quizjahres an: Die deutsche Quizmeisterschaft.
Auch dieses Jahr hatten wir wieder die große Ehre und das große Vergnügen nach Berlin zu fahren. Wir, das waren Franz, Claudia und ich und wir durften gleich zwei Highlights erleben: Erstens eine wunderbare Veranstaltung die wirklich außergewöhnlich viel Spaß gemacht hat und zweitens haben Claudia und ich unser Lieblingsrestaurant (Addis Abeba) nicht nur einmal, sondern gleich zweimal besucht an dem Wochenende und hätten wir am Montag nicht arbeiten müssen, wir wären am Sonntag vermutlich auch nochmal dort gelandet :-D.
Das erste kleinere Problem tat sich schon vor unserer Anreise auf, wir wurden nämlich, wie ein dutzend anderer Quizspieler*innen auch aus unserem Hotel (das Gold Inn Alfa), welches nur auf der anderen Straßenseite des Veranstaltungsortes lag, ausquartiert. Immerhin, das andere Hotel war in 5 Minuten mit dem Auto zu erreichen und eine durchgehende Rezeption ersparte uns nächtliche Wartezeiten wie im Jahr davor, aber ganz schlau wurde ich aus der Umbuchung nicht, denn es betraf vor allem jene Leute, die schon sehr früh reserviert hatten.
Das falsche Hotel sollte uns aber nicht von richtigen Antworten abhalten, wie wir am Samstag schon zeigen konnten. Dort stand als erstes die Doppelmeisterschaft an, ausgearbeitet von Nick Martin, österreichweit bekannt als Quizmaster im Office Pub in Graz, dem mutmaßlich größten Quizlokal Österreichs. Die Fragen waren durchaus sehr anspruchsvoll, das soll aber bei einer landesweiten Meisterschaft auch so sein. Wie schon bei der EM in Sofia war auch diesmal wieder Jörg Wunsch aus München mein Doppelpartner. Claudia und Franz waren knapp vor uns, das macht aber nichts, es ist immer eine sehr große Freude mit Jörg zu spielen und nächstes Jahr haben wir ja wieder die Chance, mein ewiges Duell mit Claudia zu unseren Gunsten zu entscheiden 😉
Es folgte ein Qualifikationsquiz für das Buzzerfinale. Da ich nicht ausgelost wurde, musste ich in diesem Quiz mein Glück versuchen und mit 30,5 Punkten war das Ergebnis zwar ganz annehmbar, es hat aber leider nicht für das Finale der besten 32 gereicht. Richtig geglänzt habe ich (mit etwas Glück) in der Schätzfrage, da wäre ich nicht einmal 1/10 Promille danebengelegen, nützt mir nur halt nichts, wenn ich sonst zu wenig richtige Antworten habe.
Das Buzzerquiz war trotzdem sehr interessant und es freut mich besonders, dass nicht nur einige Fragen vorgekommen sind, die aus meiner Feder stammen, sondern auch, dass diese Fragen sehr gut angekommen sind. Das hat sich jedoch keinesfalls nur auf meine Fragen beschränkt, alle Fragen waren auf einem sehr guten Niveau und der Bewerb war über alle Runden hochklassig und extrem spannend. Einziger Wermutstropfen war, dass das allseits beliebte Moderatorenduo Stefan Georg und Jürgen Kohlschmidt nicht mehr gemeinsam sondern nur mehr Stefan Georg moderierte. Ein anonym bleiben wollender Quizspieler hofft gar auf ein „schnelles Comeback von Waldorff und Stattler“. Das soll übrigens keinesfalls heißen, dass die Moderation nicht auch dieses Jahr sehr gut war, Stefan Georg hat es wieder geschafft, mit viel unterschwelligem Humor die Fragen zu präsentieren und damit die Spieler*innen zum Nachdenken und das Publikum zum schmunzeln zu bringen, aber das sehr unterhaltsame Ping-Pong Spiel der letzten Jahre war leider nicht mehr zu genießen. Über das Traumfinale am Sonntagnachmittag später mehr.
Es folgte am Abend das Teamquiz. Wie schon im letzten Jahr aus der Feder von Holger Waldenberger und gäbe es einen Sonderpreis für das einbauen von witzigen Fakten in Quizfragen ohne dass sie zu zu lange werden, ich wüsste wen ich nominieren könnte. Das Team „Slllope Artists“ (man beachte das Meidlinger L) mit Claudia, Franz und mir wurde verstärkt von meiner lieben Freundin aus Memmingen Steffi Zimmer. Zusammen haben wir ein durchaus achtbares Ergebnis erzielt und uns teilweise köstlich amüsiert. Das soll aber nicht heißen, dass man nicht hochkonzentriert spielen musste, am Ende war es zumindest für mich ganz gut, dass nicht noch ein Quiz auf dem Programm stand, meine Leistung hätte mit Sicherheit darunter gelitten.
Einige Stunden Schlaf und ein ausgiebiges Frühstück später war ich wieder fit für den wichtigsten Bewerb der Veranstaltung, dem Einzelquiz. Für diese 150 Fragen zeichnete ein Autorentrio, bestehend aus Evelyn Lusga, Sebastian Geschwindner und Dirk Singer verantwortlich. Meine Bandbreite bei den Einzelquiz der DQM scheint nicht nur sehr groß zu sein, es geht auch stark hin und her. Vor 2 Jahren in Potsdam ein sehr gutes Ergebnis, letztes Jahr Totalabsturz, dieses Jahr das Ergebnis aus Potsdam noch übertroffen. Ich muss dazusagen, das Quiz kam mir ein wenig entgegen, weil es in meinen schwachen Kategorien gefühlt etwas leichter war und weil es sehr schöne Fragen waren. Schöne Fragen kommen wir deshalb überdurchschnittlich entgegen, weil auf schöne Quizfragen in der Regel nicht nur ein Quizmaster oder eine Quizmasterin kommt und ich durch meine exzessive Vielspielerei damit einen kleinen Vorteil habe. Ich habe aber auch gut gespielt und meine Chance genutzt (gelingt mir ja wahrlich nicht immer^^).
Gewonnen hat diesen Bewerb Holger Waldenberger mit immerhin 5,5 Punkten Vorsprung und, besonders beeindruckend, 15 von 15 Punkten in Geschichte. Ich hatte 10, möglich gewesen wären 11, aber 15??? Nie im Leben hätte ich auch nur den Hauch eines Ansatzes einer Chance auf 15 Punkte gehabt in meiner an sich stärksten Kategorie (auch wenn ich diesmal in Politik und Wirtschaft 10,5 hatte). Gibt mir ein klein wenig zu denken und es tröstet nicht wirklich, dass überhaupt nur 3 Spieler mehr als 12 Punkte hatten.
Es folgten am Nachmittag die Duelle im Buzzerfinale. Das Spiel um Platz 3 war eine, na sagen wir einmal „bayrische“ Angelegenheit in der sich Schwabe Christoph Paninka gegen den Quizvulkan Manuel Hobiger (aus Würzburg) knapp durchsetzen konnte und seine erste Medaille auf Bundesebene gewinnen konnte. Herzlichen Glückwunsch.
Im Traumfinale standen sich Sebastian Jacoby (mein Buzzerquizvorbild) und Holger Waldenberger gegenüber. Gespielt wurde auf 7 gewonnene Punkte und hätte es wie im Tennis die Regel gegeben, dass man zum Sieg 2 Punkte Vorsprung braucht, es hätte leicht ein Wimbledonmatch Isner gegen Mahut werden können. So entschied Frage 13 zu einem wirklich sauknappen 7:6 für Holger Waldenberger. Alleine für dieses Finale hat es sich ausgezahlt, erst in der Nacht wieder heimzukommen nach Innsbruck (ist ja nicht gerade der nächste Weg).
Ich möchte mich zum Abschluss noch einmal ganz herzlich bei allen Organisator*innen, Moderator*innen und Fragenautor*innen bedanken für das wirklich wunderbare Wochenende und es war sehr schön, wieder so viele nette Menschen zu treffen, die man einfach viel zu selten trifft und es hat uns inspiriert wieder einmal eine Quiztour zu machen.
„nd nächstes Jahr haben wir ja wieder die Chance, mein ewiges Duell mit Claudia zu unseren Gunsten zu entscheiden“
Träumer 😉